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Vereins-Chronik

Vereinschronik

Die Gründung des Vereins erfolgte am 4. Juli 1902 durch folgende Mitglieder:

Hugo Spalteholz, Karl Thurm, Karl Voll, August Grossmann,
Hermann Frohn, Christoph Gerken und Carl Janssen

Für die vorgenannten Mitglieder wurde ein Ehrendiplom
zum 25jährigen Jubiläum für neue Mitgliedschaft
und Verdienste am Verein von der Kleingartenkammer Bremen
ausgestellt, welches sich noch heute 
in der Geschäftsstelle des Vereins befindet.

Der Vorstand pachtete zunächst Wiesen, die ungefähr an der heutigen Emmastrasse begannen, 
und im Norden an der Hamburger Bahnstrecke endete. Es wurden Kleingärten angelegt 
und von den Pächtern gestaltet. 
Durch die in den Jahren 1930 bis 1940 einsetzende Wohnzunehmung 
musste der Verein immer weiter die nördlichen Gebiete beanspruchen, 
so dass vom Anfang ca. 480 Mitglieder und Parzellen - 
bis jetzt 244 Parzellen übrig blieben.
Somit kann man sagen, die Hälfte des Vereinsgebietes wurde
dem Wohngebiet geopfert.

Wie bei allen anderen Vereinen auch, lag die große Leidenszeit in den Kriegsjahren 1914 - 1918 
und besonders in den Jahren 1940 - 1945, als immer wieder Angriffe der Briten 
und Amerikaner aus der Luft erfolgten, 
die sicherlich die Eisenbahn nach Hamburg treffen wollten, 
aber auch in erheblichem Maße das Kleingartengebiet trafen.
Da in dieser Zeit innerhalb der Stadt kaum Wohnraum vorhanden war, 
flüchteten die Bremer an den Rand der Stadt, also in die Kleingartengebiete
 und versuchten, dort Unterschlupf zu finden. Hinzu kamen noch die Flüchtlinge 
aus den östlichen Reichsgebieten, sowie aus den Grenzgebieten Hollands und Belgiens. 
Alle versuchten nur ein Dach über den Kopf zu bekommen und man war froh, 
als im Mai 1945 das Deutsche Reich bzw.  deren Restregierung kapitulierte

Die Amerikaner wurden Besatzungsmacht für Bremen und setzten zunächst 
Bürgermeister Kaisen als Deutsche Führungsperson für die 
Bremer Verwaltung ein. Alle Nationalsozialisten wurden aus der
 Verwaltung entlassen, und durch unbelastete Personen ersetzt. 
Aus der Not heraus wurde von der Behörde festgelegt, 
dass jede Familie Anspruch auf 250 qm Gartenland bekommt. 
Privatbesitz und größere Gärten wurden entsprechend aufgeteilt.
Die Bevölkerung sollte somit versuchen, sich selbst zu ernähren.

Ebenfalls  verfügte Bürgermeister Kaisen, dass jeder die Möglichkeit bekam, 
sich selbst oder für die Familie ein kleines Häuschen zu errichten 
und somit die Steine, Balken usw. aus den Bergen von Trümmerschutt 
herausgeholt werden konnten. Viele Bürger und Parzelisten 
machten davon Gebrauch und zogen mit ihrem kleinen Handwagen 
tagsüber in den Bremer Westen und klopften Steine. Darüber hinaus 
entstand eine rege Tauschbörse für Waren aller Art. Als Hauptware wurden 
die amerikanischen Zigaretten, der Schnaps, Kaffee und Schokolade gehandelt.

Die Überfälle auf die amerikanischen Armeen häuften sich, um an die Ware zu kommen. 
Immer wieder gab es Razzien der amerikanischen MP und 
Deutschen Hilfspolizisten, welche den sogenannten "Schwarzhändlern" 
die Ware abnahmen und die Personen verhafteten.

Für die Bevölkerung waren die Wintermonate 1946 und 1947 besonders hart. 
Es gab weder Kohle noch Brennholz. Die noch verbliebenen Bäume im Bürgerpark 
bzw. in den Wäldern um Bremen herum wurden von der Polizei bewacht. 
Die Pflanzkartoffeln wurden einbehalten, um ein größeres Stück Land bestellen zu können. 
Ähnlich wie im 1. Weltkrieg 1914 - 1918 wurden auch ab 1944 vorwiegend Zucker 
und Runkelrüben angebaut. Die Rüben wurden nicht nur gegessen, 
sondern auch zu Sirup und braunem Zucker verarbeitet.

Fast jeder hatte Hühner, Kaninchen und Schweine. Wer ein Fahrrad mit guter Bereifung hatte, 
konnte sich glücklich schätzen. Allerdings war der Zusammenhalt in der Bevölkerung 
und besonders innerhalb der Familien wesentlich größer, als wir es jetzt vorfinden. 
Jeder wusste, das Elend ist vorbei, es konnte nur besser werden. 
Am 24. Februar 1946 fanden sich die Mitglieder des Vereins zusammen 
und wählten einen neuen unbelasteten Vorstand.

1. Vorsitzender  -  Johann Gumprecht

1. Kassierer -  Gustav Hoopmann

1. Schriftführer - Wilhelm Riethmüller

Außerdem wurde die Satzung des Vereins den neuen Verhältnissen angepasst. 
In der Folgezeit bis jetzt wurde der Vorstand 18 mal neu besetzt 
und die Satzung 3 mal angepasst oder geändert. Auch in schwierigen Zeiten 
hat der Verein seine Stärken bewiesen und die Gemeinschaft hat dazu beigetragen, 
das wir allen Anfechtungen aus Politik und Wirtschaft 
zum Trotz noch weiter unsere Parzellen bewirtschaften können.

Allerdings müssen wir weiterhin wachsam sein und sofort reagieren, 
wenn wiederum Begehrlichkeiten  von Seiten der Politik kommen. 
Das Schöne ist, dass auch die Bevölkerung von Schwachhausens 
- und man sagt die "Bremer"  - mit uns der Meinung sind, 
dass dieses Kleingartengebiet, so wie es ist, erhalten bleiben muss.


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